KOMPENSATORISCHE INFRASTRUKTUREN: Agenturen und Thinktanks als Orte der Erkenntnisproduktion und Urteilsempfehlung

[COMPENSATORY INFRASTRUCTURES: Agencies and Think Tanks as Sites of Knowledge Production and Judgment Recommendation]

1. Dezember 2021
Gastvortrag von Lisa Stuckey. Veranstaltungsreihe Räume der Produktion von Wissen, Studio Art and Research, Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln.

 

ABSTRACT: Manifestieren sich kompensatorische – ausgleichende, ersetzende – Infrastrukturen, können sie zu kritischen Infrastrukturen werden. In einem walkthrough durch die kuratierte Selbstdarstellung der RAND Corporation soll die Rhetorizität dieses "prototypischen Think Tank" (Pias/Vehlken 2010) aus heutiger Perspektive beleuchtet und Forensic Architecture gegenübergestellt werden – eine Agentur: "1. a) Institution, die jemanden, etwas vertritt, jemanden, etwas vermittelt; b) Geschäftsstelle, Büro eines Agenten; 2. Kurzform für Nachrichtenagentur" (Duden). Orte der Wissensproduktion beider Akteure entziehen sich dem öffentlichen Blick, seien es die berüchtigten Gänge des elliptischen Büro-Tanks in Santa Monica oder das anektotenhaft anzitierte Großraumbüro an Goldsmiths. Mit welchen Informationsästhetiken operieren diese hybriden Instituierungen? Auf welche Weise wird, im Kontext eines beauftragten pro- oder respektiven Szenariodenkens, eine auf Erkenntnis basierte Entscheidungsberatung zu einer Urteilsempfehlung? 

Mit einem künstlerischen Beitrag von Prof. Karina Nimmerfall, in dem diese Auszüge aus ihrer recherchebasierten Arbeit Unintentional Monument (The Matrix Code) präsentiert, die sich mit dem Gebäude und der Forschungsumgebung der historischen RAND Corporation (gegr. 1948) auseinandersetzt.

Current, SpeakingLisa Stuckey